Skulpturengarten am Golfplatz, Rundschau
Amélie schaukelt im Kirschbaum, daneben konzentriert sich ein Golfer. Die Skulptur am Baum stammt von der Kölnerin Steff Adams.
Auf der Golfübungsanlage Gut Clarenhof ist ein neuer Skulpturenpark entstanden. Neun Künstler zeigen ihre Werke. Der Betreiber von „Konzept Golf“ ist Uli Paetzold. Die Idee für den Park hatte er schon lange im Kopf.
Hanna Styrie
„Amélie“ schaukelt fröhlich im Kirschbaum. Die fliederfarbene Figur mit den ausladenden Formen, die die die Kölner Künstlerin Steff Adams aus wetterfestem Epoxid geschaffen hat, ist Teil des neu entstandenen Skulpturenparks auf der Golfübungsanlage Gut Clarenhof. Neun Künstler zeigen auf dem großzügigen Gelände ihre Werke; wenn es nach Uli Paetzold, dem Betreiber von „Konzept Golf“, geht, dürfen weitere hinzukommen.
„Die Idee eines Skulpturengartens hatten wir schon lange im Kopf“, erzählt Paetzold, der sein Vorhaben nun 14 Jahre nach der Eröffnung des 150 000 Quadratmeter großen Geländes verwirklicht hat. Der Frechener Kunstverein hat ihn maßgeblich dabei unterstützt. So ist unter dem Motto „Sport meets Kunst“ ein anregender kleiner Parcours entstanden, der Besuchern einen Überblick über die vielfältigen Ausdrucksformen zeitgenössischer Skulptur eröffnet. „Weil alles so locker platziert ist, tut keine Arbeit der anderen weh“, freut sich Jenny Graf-Bicher, stellvertretende Vorsitzende des Frechener Kunstvereins.
40 000 Gäste zählte die Golfübungsanlage im vergangenen Jahr, die mit Spielplatz, Restaurant und Biergarten und einer Minigolfanlage zum Verweilen einlädt. Schnell waren sich die Künstler über den jeweiligen Standort einig. Angelika Kissings schlanke Stele aus 300 blau glasierten Keramikscheiben kommt vor der Buchenhecke gut zur Geltung; Utta Decker hat mit einem goldenen Ton-Huhn, das einen Golfball legt, einen augenzwinkernden Bezug zum Ausstellungsort hergestellt.
Kritisch ist der Beitrag von Bele Wolf-Calles, die den „Handy-Terror“ in ihren Acryl-Gemälden auf ausrangierten Druckplatten aufs Korn nimmt. Weithin sichtbar sind die blau gestrichenen, stilisierten Paar-Figuren, die Klaus Winterfeld aus Baumstämmen gesägt hat. Schlichte hölzerne Formen hat auch Oswaldo Pulido für die dreiteilige Gruppe mit dem Titel „La Conferencia“ verwendet; mit der ornamentalen Oberflächengestaltung nimmt er Bezug auf seine südamerikanische Herkunft.
Die archaischen Figuren, die Gerda Nettesheim aus rohem Eichenholz grob heraus geschnitzt hat, lassen sich auch als Trommeln verwenden. Ihr Ehemann Peter ist bekannt für seine naturalistischen Darstellungen. Die lebensgroße „Gehende mit Kind“ hat das Zeug zum Publikumsliebling. Eine eindeutige Formsprache hat auch Uschca Calles entwickelt, die vier handgeformte schwarze Kugeln aus Steinzeugton aufeinander getürmt hat.
„Skulptur am Grün“, Bonnstraße, Gut Clarenhof, wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet.
🙂
| Verfasst 12 years ago